Während meiner letzten Aufenthalte in unserem Lehrrevier in Hessen, hatte ich die Möglichkeit zwei der beiden auf dem Markt befindlichen Prämiumprodukte in Sachen Wärmebildvorsatzgeräte zu testen.
Dabei handelte es sich um das PULSAR Krypton 2 FXG50 und das Infiray Mate MAH50. Beide Geräte sind im oberen Preissegment angesiedelt und entsprechend qualitativ sehr hochwertig.
Ich habe beide Geräte sowohl bei der Pirsch als auch beim Ansitz eingesetzt und bin von beiden Produkten überzeugt. Hier könnt ihr meine Einschätzungen in Stichpunkten nachlesen:
Positiv bei beiden Geräten:
- einfache Menüführung
- sehr gute Bildschirmkalibrierung, bedeutet, dass sie lt. Angabe des jeweiligen Herstellers nicht separat auf das Zielfernrohr eingeschossen werden müssen (die Erfahrung habe ich auch gemacht!) – wenn doch mal nachjustiert werden muss, ist das Einschießen bei beiden Geräten problemlos möglich
- hervorragende Bildschirmauflösung
- im jagdlichen Einsatz einfach zu handhaben
Vorteil/Nachteil Krypton 2 FXG50:
- kompaktes, kleines Gerät
- durch die neue Positionierung des Akkus auf dem Geräte, ist es schlanker geworden und besser zu handhaben
- großer Vorteil beim Krypton: bei gleichzeitiger Nutzung des Handgerätes von Pulsar sind die Akkus austauschbar, somit entfällt das aufwendige Mitführen von mehreren Akkus
- Preis-Leistungsverhältnis ist gut – es gibt sogar eine Preissenkung zum Vorgängermodell (UVP EUR 2.990,00)
- Kleiner Wermutstropfen: Linkshänder, wie ich einer bin, sind bei der Modellpflege leider nicht berücksichtigt worden. Die Menüleiste und das Rädchen zum Fokussieren befindet sich leider auf der linken Seite. Wenn ich entsprechend im Anschlag bin, muss ich umständlich vorne über das Geräte und den Akku greifen, um an die Menüleiste zu gelangen – das macht es gerade bei der Pirsch vom Zielstock nicht einfach! (Für Rechtshänder ist es einfacher geworden!)
- die Auflösung des Bildschirms gegenüber dem Infiray ist grober verpixelt – 640×480 Pixel (Sensor), bei starker Vergrößerung wird das Bild undeutlicher
Vorteile/Nachteile Infiray Mate MAH50:
- die Bildauflösung ist perfekt und überzeugt mich total (640×512 Pixel-Sensor) – bei höherer Vergrößerung kann das Infiray ein viel schärferes Bild liefern
- Menüleiste befindet sich auf dem Gerät (auch das Rädchen zum Fokussieren), was für Links- als auch Rechtshänder von Vorteil ist
- die Bedienoberfläche ist magnetisch angebracht und kann abgenommen werden. Sie ist dann automatisch über Bluetooth mit dem Geräte verbunden und man kann die Fernbedienung in der Hand halten oder vorne weiter am Gewehr anbringen
- das Gerät liegt bei UVP EUR 3.500,00 im Schnitt – preislich nicht viel höher als das Krypton und ist meines Erachtens, aufgrund der oben genannte Vorteile die Überlegung wert, den höheren Preis zu zahlen
- kleiner Wermutstropfen: der Akku ist integriert, was ich nicht optimal finde, da wechseln nicht möglich ist
- die Akku-Laufzeit beträgt in der Praxis reell durchschnittlich 4 Stunden (es gibt ein Akku-Pack (Powerbank), den man über USBC-Kabel anbringen kann, was aber umständlich ist) – 4 Stunden sind okay, wenn man das Gerät nur kurz vor dem Schuss anmacht und danach wieder ausschaltet – mehr Akku-Laufzeit wäre grundsätzlich besser.